a

 

7. dezember:

 

Geht es Dir auch manchmal so? Du stehst auf - und bist schon voller Pläne darüber, wie der Tag zu laufen hat und was Du heute alles tun möchtest.

Ich neige dazu, mir Pläne zu machen: für den Tag, die Woche, das Leben. Selbst die Freizeit (ver-)plane ich. Manchmal plane ich, einen ganzen Tag ohne Pläne zu sein ;-)

Ich nehme an, es ist menschlich, zu planen. Experten empfehlen, realistisch zu planen und nur maximal 60% des Tages zu verplanen, damit genug Zeit für das Unvorhergesehene ist, genug Zeit, auch Unvorhergesehenes willkommen zu heißen, ihm Raum zu geben.

Und es gibt noch ein anderes "Rezept":

 

Es öffnet sich die 7. Tür des klaerwerk berlin Adventskalenders:

 

Zerreiß deine Pläne. Sei klug

und halte dich an Wunder.

Sie sind lang schon verzeichnet

im großen Plan.

Jage die Ängste fort

und die Angst vor den Ängsten.

Auszug aus dem Gedicht „Rezept“ von Mascha Kaléko

Das ganze Gedicht findest Du hier.

 

 

8. dezember:

 

Vielleicht ist es heute morgen an der Zeit, den Kopf nicht mit einem neuen Zitat, einer neuen Geschichte noch voller zu machen, sondern mich zu leeren.

 

Es öffnet sich die 8. Tür des klaerwerk berlin Adventskalenders:

 

Ich stehe auf und öffne das Fenster

oder trete hinaus auf den Balkon, in den Garten.

Ich nehme einen tiefen Atemzug. Atme ein und atme aus.

Ich werde mir meines Körpers bewusst.

Die Füße fest auf dem Boden, verbunden, der Kopf strebt himmelwärts.

Ich atme ein und atme aus.

Vielleicht spüre ich, wie Gesicht und Kiefer sich entspannen,

die Schultern nach unten sacken,

Bauch, Po, Beine und Knie locker werden.

Ich atme ein und atme aus.

Vielleicht kommt auch ein Impuls, mich zu recken und zu strecken in alle Richtungen,

mich zu dehnen und zu weiten.

Und dann einfach nur zu stehen.

Ich atme ein und atme aus.

 

 

9. dezember:

 

Ein ruhiger Samstagmorgen in Berlin. Wochenende. Eine Einladung, mich auszuruhen und zu entspannen.

Diese Zyklen von tätig sein und Ruhe finden sich überall: Tag und Nacht, die Jahreszeiten und eben auch der Wochenzyklus. Auch in den Schöpfungsgeschichten der monotheistischen Religionen gibt es einen Tag der Ruhe, der Besinnung, des Gebets.

Der Ruhe und der Stille Raum geben, mich darauf einlassen, zu spüren, wie sich das anfühlt und was dann entstehen kann, davon handelt auch das heutige Zitat.

 

Es öffnet sich die 9. Tür des klaerwerk berlin Adventskalenders:

 

Mein schönstes Gedicht?

Ich schrieb es nicht.

Aus tiefsten Tiefen stieg es.

Ich schwieg es.

Mascha Kaléko